So leben und unterrichten unsere Lehrer:

Angelika Hahnenfeld, Lehrerin:

„Mein Hauptarbeitsplatz ist zur Zeit der Esstisch mit Blick auf den Lorettoberg in Freiburg. So verbringe ich meinen Vormittag am Laptop, um die vielen Mails zu lesen und zu beantworten, die eingetrudelten Aufgaben zu korrigieren oder neue Materialien zu erstellen. Das Unterrichtsmaterial bekommen die Schüler, ich unterrichte eine 6. Klasse und die Neuntklässler, die sich auf den Hauptschulabschluss vorbereiten, unter anderem über eine Online-Lernplattform, per Fax oder per E-Mail – je nachdem, wie die Gegebenheiten zu Hause sind. Ich greife momentan sehr oft zum Telefonhörer, um von Familie, Freunden oder meinen Schülern und deren Eltern zu hören. Ich glaube, vor allem meine Schüler haben mir noch nie so viel erzählt, wie jetzt. Ich selbst habe durch diese Situation auch viel Neues gelernt. Ich habe Lernvideos erstellt, damit die Schüler mich sehen und hören. Ich wusste bisher nicht, wie das geht. Mein Aufnahmestudio habe ich improvisiert, die Konstruktion lehnt am Kleiderschrank. Auch die Schüler werden im Umgang mit den Medien selbstständiger, viele haben nun eine eigene E-Mail-Adresse, sie entwickeln eine gewisse Medienkompetenz.“

Sina Person, Lehrerin an der Hebelschule seit 2018:

„Von der Ausbildung her bin ich Gymnasiallehrerin. Was mich an der Hebelschule überzeugt hat, ist die Vielfalt der Ansätze: Es wird nicht nur auf ein fachlich angemessenes Niveau geachtet, indem drei Lernniveaus angeboten werden, sondern es wird der Schüler als lebendes Wesen gesehen, mit seinen Stärken und Schwächen, seinen guten und schlechten Tagen. Kein Genie in Deutsch? Dann halt nicht; arbeite auf dem Grundniveau und entdecke, was du gut kannst; vielleicht ist Bio dein Fach!

Die aktuelle Krise zeigt, was die Hebelschule schon seit Jahren richtig macht: Auf eine gute Beziehung zu Schülern und Eltern Wert legen; Verbindlichkeiten und Vertrauen schaffen; Resilienz und ganzheitliche Persönlichkeitsstärkung fördern. Intensives Arbeiten ist trotz der Umstände möglich, weil alle - Lehrer, Schüler, Eltern - sich als Kooperationspartner mit gemeinsamen Zielen verstehen. Auch sind die Schüler damit vertraut, ihren Lerninhalt mit Hilfestellung zu strukturieren, zeitlich über einen gewissen Zeitraum einzuteilen und inhaltlich auf verschiedenen Lernstufen zu durchdringen. Bei Fragen sind wir als Kollegium gut vernetzt und für die Schüler greifbar; bei Anliegen können wir auf eine oft großartige Elternschaft zurückgreifen, die mit uns und den Schülern Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Kinder übernimmt. Ich als Lehrerin empfinde es als große Bereicherung, sagen zu können: Unsere Schüler haben das Lernen gelernt. Der Rest wird sich finden.“