Theaterpädagogik an der Hebelschule - Warum Theater?



Die Gemeinschaftsschule Schliengen verfügt seit vielen Jahren über eine Theater-Werkstatt, die regelmäßig ein Stück zur Aufführung bringt. Seit 5 Jahren gibt es zudem spezielle Theatermodule in den Jahrgängen 5 und 6 an („Theater und Märchen“ und „Theater und Fabel“).

Warum engagieren wir uns in diesem Bereich so stark?

Theater bzw. das „Darstellende Spiel“ kann zwei sehr wichtige Funktionen erfüllen: Das Theater als Bühne für diejenigen, die ihrer Kunst Ausdruck verleihen wollen (Kulturelle Bildung) und das „Darstellende Spiel“ als Lernhilfe, da „spielerisch Erlerntes“ und „über den Körper Erfahrenes“ einen weiteren Zugang zum Unterrichtsstoff bietet.



Während die Theater-Werkstatt die Kulturelle Bildung als Ziel und Zweck hat, sind die von uns konzipierten Theatermodule vor allen Dingen unter dem zweiten Aspekt zu sehen. Die Bildungsplaninhalte des Faches Deutsch aus dem Bereich „Literarische Texte verstehen“ werden verknüpft mit dem Darstellenden Spiel. Die Textsorten „Märchen“ und „Fabel“ bieten die Grundlage für die Einheiten und wichtige Aspekte der literarischen Texte werden mit Hilfe von theaterpädagogischen Methoden und Übungen (z.B.„jeux dramatiques“, Stimmübungen, Körperbewusstsein, szenisches Interpretieren) erarbeitet.

Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass das Theater darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung unserer Schüler beitragen kann. In diesem Zusammenhang möchte ich aus dem „Theaterkapital“, der bereits 1990 vorgelegten Landeskunstkonzeption des Landes Baden- Württemberg zitieren:

„Theaterspiel kann wie keine andere Kunstform viele Bereiche vereinigen. Es dient der ganzheitlichen Persönlichkeits-entwicklung des Schülers, indem es gleichermaßen seine rationalen wie emotionalen, intellektuellen wie kreativen, physischen wie musischen, individuellen wie sozialen Fähigkeiten fördert. Schultheater hat auch eine enge Verbindung zur Literatur, trägt zur kulturellen Entwicklung des Schülers bei und bereichert zugleich das kulturelle Angebot der Schule.“ (1990, 34)